Münstertäler Akkordeongruppe überzeugt mit einem herausragenden Konzert / Letzter Auftritt für das Jugendensemble .
MÜNSTERTAL. Mit einem beeindruckenden Konzert stellte die Akkordeongruppe ihr auch schon international gezeigtes Können erneut unter Beweis und bot Akkordeonklänge erster Güte. Das sehr gut besuchte Jahreskonzert in der Belchenhalle wurde gestaltet vom Jugend- und Konzertorchester sowie dem Jugendensemble. Für das Jugendensemble war es der letzte Auftritt; die fünf Spielerinnen wurden mit Dank und großem Applaus verabschiedet.
Die Ankündigung des Vorsitzenden Trudpert Beckert, dass musikalische Leckerbissen geboten werden, bewahrheitete sich beim folgenden Konzertprogramm. Den ersten Ohrenschmaus lieferte bereits das Jugendorchester mit der lebendigen Suite „Palladio“, gefolgt von dem Wertungsstück „Transylvania“. Mit diesem Werk von Helmut Quakernack wurde das Jugendorchester unter der Leitung von Silke D’Inka beim World-Music-Festival in Innsbruck in der Oberstufe erster Preisträger und erspielte sich auch beim kürzlichen Landeswettbewerb die Höchstnote „hervorragend“. Der Vortrag war exzellent, der große Beifall verdient. Auch der Tango „Melodia en la menor“ des Argentiniers Astor Piazzolla, der einfühlsam vorgetragen wurde, gefiel dem Publikum.
Auch die Ausbildungsschüler der Akkordeongruppe erhielten an diesem Abend Gelegenheit, an einem öffentlichen Konzert teilzunehmen und das Jugendorchester zu verstärken, auch wenn die Füße der Jüngsten teilweise noch nicht einmal auf den Boden reichten. Jugendorchester und Ausbildungsschüler wussten mit „Die Biene Maja“ zu imponieren, so dass eine Zugabe unumgänglich war.
Letztmals war bei diesem Konzert das auf hohem Niveau spielende Jugendensemble zu hören. Elena Gutmann, Christina Muckenhirn, Patricia Nägelin, Theresa Riesterer und Fabienne Stiefvater gaben eine herausragende Abschiedsvorstellung, zunächst mit dem „Präludium Es-Dur“ von Johann Sebastian Bach und dem folgenden „Rondo Capriccioso“ von Wladislaw Solotarjow. Mit beiden Stücken waren die Ensemblemitglieder ebenfalls bei den Internationalen Wertungsspielen vertreten.
Christina Muckenhirn erklärte, dass nach fünf Jahren insbesondere aus beruflichen Gründen nunmehr „die wunderschöne gemeinsame Zeit“ beendet sei und dankte insbesondere der Leiterin Silke D’Inka für ihre Arbeit und bedachte sie mit einem Erinnerungsgeschenk. Ohne Zugabe kamen die begabten Musikerinnen nicht von der Bühne, die mit „Time to say goodbye“ gewährt wurde. Auch Trudpert Beckert bedauerte die Auflösung des Ensembles und bedankte sich bei ihnen mit einem Präsent für ihre Leistungen. Danach setzte das Konzertorchester der Akkordeongruppe das Abendprogramm fort und bot, ebenfalls unter der Stabführung von Silke D’Inka, Akkordeonmusik auf höchstem Niveau.
Auch hierbei hatte es Manfred Ortlieb wieder übernommen, sachkundig und humorvoll das Programm zu moderieren. Schon mit der schwungvollen Ouvertüre zu „Candide“ von Leonard Bernstein bot das Orchester eine Meisterleistung. Noch übertroffen wurde diese mit den „Variationen für Akkordeonorchester“ von Rudolf Würthner. Diese gelten als eines der schwersten Stücke für Akkordeonorchester. Trotzdem belegte das Orchester hiermit bei den Internationalen Wertungsspielen in Innsbruck einen sensationellen 4. Platz in der Höchststufe. Die Aufführung war zweifelsohne der Höhepunkt im Programm. Aus der Feder von Astor Piazzolla stammte das Stück „Adios Nonino“, das auch bei der Hochzeit des holländischen Königspaares zur Aufführung kam.
Eine Bereicherung des Konzerts stellte die Mitwirkung von Regina Lampe dar, die mit der aus Irland stammenden Ballade „You raise me up“ ihr gesangliches Talent unter Beweis stellte und mit viel Beifall belohnt wurde. Das furiose Finale bildete die beschwingte Ballade „Galopp“ von Dimitri Schostakowitsch, wobei nicht nur bei diesem Stück Mathias D’Inka und Sergej Gerassimov als versierte Akkordeonsolisten glänzten. Das hochkarätige Konzert unter der Gesamtleitung von Silke D’Inka war ein eindrucksvoller Beweis für das überdurchschnittliche Können der Akkordeonisten und ihrer Dirigentin, die ohne Zugabe nicht von der Bühne kamen.